Darum könnte der „Heimathaven“ GustOL den Job kosten

Bisher wurde ich noch nie enttäuscht, wenn es in Oldenburg zum Testen in die Burgstraße ging.  Die Topküche in der „Kleinen Burg“ lässt mich dauerhaft  schwärmen. Das „Tan Binh“ ist Preis-/leistungs-mäßig fast unschlagbar. Und die Brot-Kunst im „Knust“ ist immer einen Abstecher wert. Nun also der „Heimathaven“.  Vor allem weil er auch bis 17.30 Uhr die Mittagssnacks anbietet – und es ist heute schon nach halb vier.

Test: Wie ritterlich schmaust es sich in der „Kleinen Burg“

Test: Es ist „Knust“ – und ich mampf das weg

Test: „Tan-Binh“ – mit einem Lächeln auf den Teller

Mein heutiger Co-Tester Timo ist schon häufiger dort gewesen – und ihm hat’s immer gefallen. Beim Eintreten fällt mir sofort die Einrichtung auf: „Ein Großstadthipster mit Design-Diplom hätte es kaum besser hinbekommen“, sag ich staunend zu meinem Begleiter.  „Stimmt, anfangs war mir das für einen ‚Heimathafen‘ sogar einen Tick zu chic“, sagt Timo, der sich inzwischen gut eingelebt hat. Alles wirkt verspielt  und durchdacht. Glasvitrinen und Regale voll mit festen und flüssigen Köstlichkeiten sind Präsentationsfläche und Einrichtungsschmuck zugleich. Die großen Glasfronten schenken Weitläufigkeit und angenehmes Licht. Es stehen zwar keine Lounge-Möbel rum – trotzdem: Hier herrscht höchster Versack-Alarm!

Herzhaft und Süß: Zur Auswahl stehen mehrere Angebote.

Obwohl mir der Laden fremd ist, kommen schnell heimelige Gefühle auf – was wohl auch am gut gelaunten und ungekünstelt freundlichen Personal liegt. Und flott ist es auch. Schnell ist die Bestellung im Block und die Apfelschorle auf dem Tisch. Das Essen braucht ein paar Minuten länger, aber alles unter einer Viertelstunde ist im Rahmen.

Ich hätte ja gern auch Timos „Oldenburger Grünkohleintopf“ mit Kasseler, Kochwurst und Kartoffeln  (6,90 Euro) genommen, lasse ihm aber den Vortritt und nehme als zweites Testgericht die  „Herzhafte Quiche“ mit Champignons und Salat (6,90 Euro). Und bereue es nicht. Die französische Spezialität ist randvoll mit frischen Champignons, die richtig geschmackvoll sind, aber  „bauartbedingt“ ganz schön Wasser in den Teig abgelassen haben, sodass dieser etwas matschig geworden ist.  Kleiner Schönheitsfehler.  Der Salat kommt ebenfalls frisch und dazu noch knackig rüber – angereichert mit einer Art Balsamico-Creme, die alles andere als 08/15 ist.

GustOL lässt sich die Quiche mit Champignons schmecken.

Auch Timo scheint seine Wahl nicht bereut zu haben. „Das ist die Basisversion eines Grünkohltellers, nicht so fettig und deftig, aber schön heiß. Eine angenehme Mittagspausenportion im Glas“, sagt er. Nicht so deftig heißt beim Grünkohl allerdings auch, dass der Geschmack nicht so intensiv ist wie bei einem klassischen Menü im Gasthof. Da muss man Abstriche machen und einen Kohlkompromiss eingehen. Die 6,90 Euro sind dafür nicht gerade billig, aber völlig okay.

Für Timo gibt es den Oldenburger Grünkohleintopf.

Am Ende schauen Timo und ich wehmütig auf die Uhr – leider müssen wir in die Redaktion zurück. Zu gern hätten wir hier noch eine Kaffee-Spezialität  getrunken, anschließend vielleicht noch´n Craft Beer. Doch hier jetzt gemütlich zu versacken, würde uns wohl den Job kosten. Aber einen schöneren Laden wird es dafür in Oldenburg kaum geben.

Essen:  4 von 5 Punkten

Service/Freundlichkeit: 4,5 von 5 Punkten

Ambiente: 5 von 5 Punkten

Preis/Leistung: 4 von 5 Punkten

Fazit: Im „Heimathaven“ machen wir sehr gerne fest. Tolle Atmosphäre und gutes Essen.

Heimathaven, Burgstraße 24, 26122 Oldenburg, Telefon 0441/950 678 00, Mittags-Snacks von 12 bis 17.30 Uhr