Die Lieblingsweine der Onlineredakteure im Test

Was macht einen guten Wein aus? Schmecken muss er! Manchmal machen wir Gastrokritiker ja viel Gedöns um Wein – aber auch ohne dressierte Geschmacksknospen kann man einschätzen, ob ein Wein etwas taugt. Zu gern hätten wir ja die beliebtesten Tropfen des diesjährigen Oldenburger Weinfestes getestet, aber der Veranstalter wollte partout nicht die Liste mit den anbietenden Winzern rausrücken. Warum, ist uns ein Rätsel – sooooo streng sind wir doch gar nicht.

Sei es drum, dachten wir uns und haben Kollegen nach ihren Lieblingsweinen gefragt. Ein netter Verkostungs-Abend entstand, an dem Anna und ich mit unseren weinliebenden Kollegen Ingrid und Timo die edlen Tropfen getestet, besprochen und auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet haben. Und das Beste: Die Weine hat unser Chef aufopferungsvoll gesponsert. Viel Spaß beim Lesen!

 

Ein Liter Riesling 2014 (circa 7 Euro/Weinhaus Wolf im Famila)

Lieblingswein von Denis: Ich bin ein simpler Typ. Einfache Dinge gefallen mir. Fleisch muss nur auf den Grill. Und ein Flaschenbier braucht kein Glas. Dementsprechend gut passt auch dieser Wein zu meiner Persönlichkeit. „Ein Liter Riesling“ steht auf der Flasche von Winzer Markus Schneider drauf, ein Liter Riesling ist drin. Und was für einer. Absolut erfrischend, süffig und der perfekte Tropfen für ein leckeres BBQ.

GustOL: Dieser Riesling aus der Pfalz empfängt einen mit einem leichten Fliederduft, der sich auch im Geschmack zusammen mit leicht exotischen Fruchtnoten widerspiegelt. Die Säure hält sich dezent im Hintergrund. Insgesamt ist der Wein zwar einigermaßen lecker, lässt aber Charakter, Spritzigkeit und Komplexität vermissen. Nett, aber irgendwie auch langweilig. 6,5 Punkte.

Anna: Der spritzige Wein aus dem Ein-Liter-Humpen kommt zunächst angenehm blumig-fruchtig daher. Er perlt auf der Zunge und erfrischt. Für mich der ideale Begleiter von Meeresgetier, Spargel – leichten mediterranen Speisen. Man kann ihn ohne Probleme so wegsüppeln – allerdings wird er irgendwann ein bisschen nichtssagend. Deshalb: 6 Punkte.

Timo: Riesling liegt mir, bilde ich mir ein. Dieser hier duftet überraschend fruchtig. Und so schmeckt er auch. Die Säure, die ich am Riesling so mag, ist zwar da, aber sanft eingebunden in Trauben und etwas anderes. Waldmeister? Zitronengras? Was es auch ist, es klingt ziemlich rasch ab und hinterlässt wenig. Dieser Wein lässt sich gut trinken, auch von Menschen, denen sehr trockene Weißweine nicht geheuer sind. Mir fehlt am Ende allerdings Säure und Charakter zu einer besseren Wertung. 7 Punkte.

 

Rosé Saigner 2014boris (8,95 Euro/Weinhaus Wolf im Famila)

Lieblingswein von Björn: Schon Udo Jürgens sang vom „Blut der Erde“, als er den berühmten griechischen Traubensaft in Liedform pries – zwar ist dieser Pfälzer kein Südosteuropäer, blutig geht es bei Markus Schneider aber trotzdem zu. Der Rosé Saigner wird im sogenannten „Saignée“-Verfahren hergestellt, das für besonders konzentrierte und damit geschmackvolle Weine sorgt. Blutrot schimmert der Schneider-Wein dann auch in der Flasche, getrunken werden kann er  – nicht gewöhnlich für einen Rosé – gerne auch zum blutigen Steak. Blutunterlaufen können allerdings am Morgen danach auch die Augen sein, denn mit 13% Alkohol ist der Saigner schon ein ordentliches Brett – aber was tut man nicht alles für den großen Genuss.

GustOL: Der frisch-fruchtige Duft dieses Weines deutet schon an, was auf die Geschmacksknospen der Zunge zukommt. Ein ordentliches Beeren-Aroma mit feinen Mango-Noten. Zwar könnte der Tropfen ein wenig komplexer sein, trotzdem geht er voll auf. Einfach lecker ist dieser Rosé, der mit zurückhaltender Säure und versteckten 13 Prozent Alkohol sehr süffig daherkommt. 8 Punkte

Anna: Tolle Farbe, doch irgendwie rieche ich nur Alkohol beim Schnuppertest, ah, Moment, etwas Kirschiges, vielleicht Erdbeeriges lässt sich erahnen. Der erste Schluck ist bizzelig, fruchtig, süß – für mich leider zu süß. Ein bisschen wie vergorener Fruchtgummi. Ich bin dann doch eher die Mineralisch-Herbe. Aber irgendwas ist da auch, was mich anmacht. Ein abschließendes Urteil? Schwierig – zwischen Abneigung und Anregung wird wohl der nächste Tag entscheiden. Gute 5 Punkte.

Timo: Etwas Säure und etwas Frucht spielen recht artig nebeneinander. Zwetschge und Himbeere bilde ich mir ein,  aber unangenehm süß ist dieser Wein trotzdem nicht. Die Säure hält sich schön. Diesen Rosé trinke ich ohne Murren – wenn jemand anderes ihn mitbringt. 6 Punkte.

 

Vina Rosado Bodegas Orvalaiz 20150909_1945472014 (ab 4,99 Euro im Internet)

Lieblingswein von GustOL: „Das ist ein richtig leckeres Schnäppchen“, sagte mein Onkel, als er mir das erste Mal den „Vina Rosado“ von der Weinkellerei Bodegas Orvalaiz einschenkte. Er musste es wissen, schließlich importierte er schon seit Jahrzehnten Weine aus Spanien, Italien und Frankreich und verkaufte diese unter anderem an Feinkostläden. Der Rosé aus der spanischen Provinz Navarra wird aus Tempranillo- und Garnacha-Trauben gekeltert und brilliert mit einer unglaublich eleganten Frucht. Besonders die Erdbeer- und Kirschnoten treten hervor. Sein mineralischer Charakter fängt die Säure wunderbar ein und hält auch den recht stattlichen Alkoholgehalt von 14 Prozent in Schach. Der Wein ist trocken und weich zugleich – und perfekt für einen lauen Sommerabend auf dem Balkon. Doch aufgepasst: Er schmeckt mit jedem Schluck besser und besser und offenbart erst dann seine Süffigkeit. Schnell hat man zu zweit eine Flasche geleert und spürt einen ordentlichen Schwips. Für seine Qualität ist der Rosé wirklich günstig. Man bekommt die Flasche bei Weinhändlern im Internet ab 4,99 Euro.

Anna: Ein brutal-brachialer Wein, der sich einen teuflischen Spaß daraus macht, einen volle Kante von hinten zu erwischen. Dieser Wein, das muss ich dazu sagen, hat eine Vorgeschichte. Eine Vorgeschichte, die auf GustOLs Balkon begann und in GustOLs Bett endete. In seinem Gästebett wohlgemerkt. Zuerst wollte ich ihn gar nicht trinken, wie schon erwähnt, ist so ein schwerer Rosé nichts für mich. Mochte ich noch nie. Bis zu jenem Abend, an dem ich gezwungen wurde, zu probieren. Und siehe da: Das vollmundige Aroma und die wundervolle Beerigkeit überzeugten mit jedem weiteren Schluck mehr. Ich ließ den Wein über die Zunge fließen, presste ihn von einer Wangenseite zur anderen und schmeckte: Grappa! Einen Hauch Grappa. Ganz sicher. 8 Punkte – auch wenn der nächste Morgen grauenvoll war.

Timo: Auch ein Rosé, aber ganz anders. Schon in der Farbe etwas dunkler, duftet und schmeckt er fast wie ein leichter Rotwein. Säure ist kaum zu spüren, dafür etwas Herbes – wie Papaya vielleicht? Auch Brombeere kommt mir in den Sinn, aber völlig ohne eine unangenehm zuckrige Süße. Am Ende bleibt dieser fruchtig herbe Geschmack, von dem es auch ein Gläschen mehr sein darf. 8 Punkte.

Ingrid: Der erste Eindruck ist fein und fruchtig, aber ein wenig distanziert. Beim ersten Schluck entfaltet er eine überaus überraschende Stärke, fast schon Würze. Das ist kein seichter 08/15-Rosé! Er kribbelt schön im Rachen und öffnet mir schlagartig Nase und Ohren. Wie bei einem scharfen Gericht. Er lässt mich rätseln, welche Früchte er vereint. Für seinen außergewöhnlichen Charakter gebe ich ihm eine 7,5.

 

Rioja – Campo Viejo20150909_194311 2013 (5,99 Euro/Combi)

Lieblingswein von Ingrid: Ostseeurlaub 2013: Das Wetter war bescheiden, die Laune aber keineswegs im Keller. Das lag auch am Rioja „Campo Viejo“, von dem wir uns abends in unserer Ferienwohnung immer mal wieder eine Flasche genehmigten. Zum (am besten deftigen) Essen oder auch mal nicht zum Essen. Ein kräftiger, trockener Rotwein, der sich schwer auf die Zunge legt (aber nicht zu schwer) und dennoch samtig im Abgang ist. Sein voller, süßer Duft nach Kirschen (und vielem mehr) ist verlockend. Sein starker, bodenständiger Geschmack lässt einen nicht mehr los. Man bleibt dabei und kommt immer wieder auf ihn zurück, weil man bei ihm weiß, dass er gut tut. Ein Freund fürs Leben mit verlässlichen Vorzügen: Der „Campo Viejo“ hat unserem kühlen, auch mal regnerischen Ostseeurlaub ein wenig spanische Wärme und Sonnenschein verliehen – darum bekommt er von mir eine innig-verliebte 9+.

GustOL: Sein angenehm weiches Bouquet aus Kirsch-, Erd- und Holznoten schmeichelt nicht nur der Nase, sondern kommt auch geschmacklich am Gaumen voll zur Geltung. Dieser Rioja ist kräftig, aber trotzdem samtig und legt sich wie eine warme Decke auf die Zunge. Sein Charakter ist nicht sehr stark ausgeprägt – was aber kein Nachteil sein muss. Ein guter Wein, mit dessen Kauf man nichts falsch macht und der vielen schmecken dürfte. 8 Punkte

Anna: Ich bin mir grad unschlüssig, ob ich wirklich etwas Meeriges schmecke oder ob mich nur die Urlaubserzählungen der Kollegin beeinflussen. Aber da ist durchaus etwas Mineralisches. Dann kommt Wärme, eine kirschige Fruchtigkeit, ein Hauch dunkle Schokolade. Ein tolles Pendant zu deftigen Wildgerichten, finde ich, weil der Rioja nicht erschlägt, aber dennoch stark genug ist. 8 Punkte.

Timo: Duftet schwer nach schwarzer Kirsche – und schmeckt auch so. Eine schöne Säure bindet noch etwas anderes ein, Wacholderbeeren und frisches Holz fallen mir ein. Ein Rotwein zum Mitbringen und Wohlfühlen. Ein bisschen träge ist das ganze aber auch, deshalb keine höhere Wertung. 6 Punkte.

 

Rioja Gran Reserva 20150909_194419Epulum 2006 (8,99 Euro/Aldi)

Lieblingswein von Timo: Der will nur spielen, aber mit Haltung, bitteschön. Man schmeckt Orange, bittere Schokolade, etwas schön Holziges – es geht hin und her. Dann bleibt eine schöne Schärfe zurück, die zum nächsten Glas ruft. Man wird schwer fertig damit. 9 Punkte

GustOL: Dieser trockene Rotwein hat einfach alles. Einen starken komplexen Charakter mit Noten von Edelholz, Kirschen und Beeren. Sein permanenter Flirt mit den Geschmacksknospen ist fruchtig und mineralisch-mild zugleich. Dieser Rioja ist stark, hat aber auch seine weichen Seiten – und besticht mit vortrefflicher Eleganz. Der George Clooney unter den Weinen. 9 Punkte.

Anna: Intensives Rot, fast schwarz – die Farbe fasziniert mich. Immer wieder lass’ ich diesen Wein im Glas kreisen, halte ihn gegen das Licht. Nice! Ich schmecke Waldbeeren, dunkle Kirsche, Erde und habe sofort eine Assoziation: Holzhütte im Wald. Vielleicht ein bisschen Sturm. Ein knisternder Kamin. Zwei Gläser, ein tiefer Blick und ein verheißungsvoller Abend. 9 Punkte!

Ingrid: Ist der „Campo Viejo“ der Naturbursche unter unseren Rotweinen, so ist der „Epulum“ der smarte Typ im Anzug. Schon sein beeriger Duft verspricht Niveau und Höflichkeit. Er ist sanft, verführerisch und liegt überhaupt nicht auf der Zunge. Für mich kommt er eine Note zu abgehoben daher, aber als Gentleman finde ich ihn ungeheuer beeindruckend. Für seine solide Eleganz gebe ich ihm eine 7,5.

 

Montagne St. Emilion 2011 (5,99 Euro/Lidl)20150909_194210

Lieblingswein von Tristan: Wir trafen uns an einem verregneten Freitagabend. Brot, Butter und Räucherlachs lagen schon im Wagen. Wenig Platz für Experimente. Aus dem Augenwinkel warf ich einen Blick rüber ins Weinregal. Wein, dachte ich und ließ verächtlich einen zischenden Luftstoß zwischen Eckzahn und Unterlippe ins Freie. Doch irgendwas war da, in diesem einen Blick. Wie er da lag, eingeklemmt in einer Kiste mit vielen anderen seiner Art. „Ich bin ein Supermarkt-Wein, geh bitte schnell weiter“, schien er mir sagen zu wollen. Ich kam näher, berührte ihn. Ich dachte an die Kopfschmerzen, die mir dieser Fusel bereiten würde, langte ihn noch einmal an, lächelte und ging weiter. Bevor er aus dem Augenwinkel verschwunden war, entdeckte ich, dass er geschmückt war. Berliner Weintrophy. Ich konnte nicht anders, packte ihn ein. Brot, Butter und Lachs waren an diesem Abend schnell vom Tisch. Er nicht. Wir wurden Freunde. Jeder Schluck hat mich überrascht. Immer wieder. Mittlerweile essen wir öfter zusammen zu Abend. Nicht immer, aber immer öfter.

GustOL: Dieser Rotwein kommt für mich anfangs geheimnisvoll daher. Er besitzt sehr viele Geschmacksnuancen, die man nur langsam definieren kann. Er ist etwas erdig, holzig, brombeerig, schokoladig, pfeffrig und hat auch eine ordentliche Schwefelnote. Dieser klassisch trockene Wein ist sehr speziell und erinnert irgendwie an eine melancholische Winternacht. 7,5 Punkte

Anna: Extrem stark. Lakritz, Pfeffer, Zigarre, ein bisschen Sternanis – der Geruch turnt an. Absolut meine Geschmacksklasse. Süß-schokoladig-herb dann auf der Zunge. Warm, bittrig im Abgang. Man möchte sich vor diesem Wein ehrfürchtig verneigen, ich zumindest. Schwer, gefährlich, Sade. Wie ich drauf komme? Keine Ahnung! Probieren Sie ihn doch einfach selbst, diesen verruchten Dichter- und Denkerwein. Ich kann nicht anders: 10 Punkte.

Timo: Es riecht schön nach frischer Erde. Und was ist drin? Nichts Beeriges, scheint mir, dafür etwas wie Feige, schön gebündelt in Noten von Anis, Kamille und Nelken. Irgendwie ist dieser Geschmack sehr dicht, sehr diszipliniert, weder ein bestimmtes Aroma noch die Säure machen sich allein davon. Dabei sehr samtig und angenehm. 7 Punkte.

Ingrid: Oho!, ist mein erster Kommentar, als ich am Glas rieche. Sein Duft ist sehr speziell, eine Mischung aus Weihnachten und Frühlingserwachen. Ich meine, Zitrusfrüchte zu erkennen. Sein Geschmack ist aufregend herb-edel, erstaunlich einnehmend und klemmt einem auf charmante Art die Zunge ein. Dieser Wein ist der Überraschungsgast, den man nicht gehen lässt. Dafür bekommt er eine 8,5+.

 

Amarone della Valpolicella 2012 (16,99 Euro/Rewe)20150909_194111

Lieblingswein von Anna: „Das ist die Königin der Liebhaberinnen“, sagte Markus noch zu mir in seinem lethargischen Berner Dialekt und streicht über das Etikett der Amarone-Flasche. Markus kennt mich seit nun mehr 32 Jahren. Früher hat der schlaksige Schweizer mir die Nuckelflasche gereicht, heute ist es also die Weinflasche. Ich sitze bei unserem Familienfreund auf dem Balkon und beobachte, wie die Abendsonne den See gold färbt. Ein wundervoller Tagesausklang für den italienischen DOCG-Rotwein aus getrockneten Trauben. Seine große Aromafülle beschwingt, seine Schwere beflügelt. So widersprüchlich wie der Wein selbst sind unsere Gesprächsthemen. Wir packen Lebens- und Liebesanekdoten auf den Tisch, die uns Tränen in die Augen treiben. Meist vor lachen, aber ein paar Mal auch vor Wehmut und Traurigkeit. Das ist der Liebhaberinnen-Effekt, sagt Markus. Du kannst nie vorher einschätzen, was sie mit dir macht, aber vergessen wirst du sie nie. Vergessen werden wir wohl auch nie jenen Abend. Manche Momente im Leben sind einfach einzigartig. Schön, dass der Amarone aber immer wieder neue schafft.

GustOL: Der Amarone kommt wie ein Donnerschlag daher. Sehr dominant attackiert er die Zunge mit rauchigen Holz-, Cassis- und Kaffee-Aromen. Dazu kommt noch der starke Alkoholgehalt von 15,5 Prozent, der den extrem starken Charakter begleitet. Zarte Gemüter dürften davon anfangs fast erschlagen sein, doch mit dem verspielten Abgang zeigt sich der trockene Rotwein auch von seiner weichen Seite und dürfte viele Genießer wieder einfangen. Ein ganz schön rassiger Verführer dieser Amarone. 7 Punkte.

Timo: Hinter Noten von Karamell, Süßholz und Salmiak versteckt sich irgendeine Frucht. Vielleicht ist es Hagebutte? Rätseln und Suchen gehören wohl zum Programm bei diesem speziellen Rotwein. Das Zuckrige lockt einen voran, doch so richtig schlüssig werde ich damit nicht. 7 Punkte.

Ingrid: Das Chamäleon unter den Weinen: Sein Duft – oder sage ich lieber Geruch – ist streng. Betrunken würde ich sagen: Er benutzt kein Deo. Der erste Schluck aber schmeckt erstaunlich weich und süßlich. Ich schnuppere nochmal. Jetzt riecht er plötzlich gut, dafür ist der nächste Schluck wieder streng. Ist dieser Wein ein Mann oder eine Frau? Auf jeden Fall ein äußerst schwankender Charakter, auf den ich trotz seiner Biestigkeit immer wieder abfahren könnte. Für seine Gegensätzlichkeit gebe ich ihm eine 5 bis 7 – je nach Schluck.