Fleischloses bei der Veggiemaid

An Attila Hildmanns Rezept-Raffinesse reicht es heute nicht ran. Muss es aber auch nicht. Denn der vegane Ableger des Veggiemaid-Supermarktes in der Gartenstraße ist in erster Linie eine Snackbar. Und snacken ohne tierische Produkte kann man am Damm 32 allemal, wenn nicht sogar ein bisschen mehr. Es gibt Frühstück, Kuchen, wechselnde Tagesgerichte und ein Wochengericht. Alles täglich frisch zubereitet. Man bestellt und bezahlt das Essen am Tresen und nimmt es mit zum Platz.

Anna und ich haben uns an diesem windig-kalten Tag für Burger (Tagesgericht) entschieden. Das Wochengericht, der Grünkohl-Eintopf, war am Nachmittag schon aus. Ich entscheide mich für den Hot Burger (beide Burger für 4,90 Euro). Die mexikanische Variante kommt im Softbrötchen mit hausgemachter Mayo, scharfem Ketchup, Senf, Gurkenscheiben, grünen Chillies, Zwiebeln, Röstzwiebeln und Salat.

Anna nimmt den Burger Oriental. Der hat statt Chillies noch Paprika und Hummus drauf. Im Endeffekt fast das Gleiche, nur unscharf. In die Hand nehmen kann man das gute Stück nicht – bei dem stattlichen Durchmesser droht Kiefersperre. Schuld daran ist der Bratling, der eher einer runden Frikadelle als einer Burger-Scheibe gleicht. Mit Messer und Gabel wird also erstmal zweigeteilt – gar nicht so leicht auf dem kleinen Teller. Bei Anna fliegen sofort die Tortilla-Chips auf den Tisch – hat heute aber auch ihren tollpatschigen Tag die Gute, ist zehn Minuten vorher schon über eine gut sichtbare Tasche am Boden gestolpert.

Der Oriental-Burger im Vorder-, der Hot-Burger im Hintergrund.
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Geschmacklich kann man nichts beanstanden, findet Anna. Der Bratling harmoniert super mit dem Hummus, die Röstzwiebeln sorgen für den Crunch- und Gurke, Tomaten und Salat für den Frische-Effekt. Auch mein Hot-Burger schmeckt ganz passabel. Das Fleisch vermisse ich nicht wirklich. Einzig beim Brötchen hätten wir uns mehr erhofft. Sieht aus wie klassische Industrieware und ist etwas bröckelig. Die paar faden Tortillas als Zierde ohne Dip bewerten wir jetzt mal nicht.

Ein bisschen mehr hätte es auch bei der Portionsgröße sein können. Der Hamburger und der Cheeseburger werden zwar auch in XL angeboten, unsere Varianten aber nicht. Abhilfe schafft sich Annas noch knurrender Magen allerdings mit einem Stück Quiche mit Mais und Oliven. Irgendwas mit drei Euro brummelt Anna auf meine Frage nach dem Preis. Hat sie vergessen. Macht nichts, denn schmecken tut es ihr. Der Teig ist knusprig, fest und unterm Belag saftig. Dessen Konsistenz ist gut, aber der Pfiff fehlt dann doch irgendwie.

Im Gegensatz zu Anna habe ich ein wenig an der Einrichtung zu mäkeln. Alles doch sehr spartanisch und nicht so richtig gemütlich. Die liebevoll gemalte Speisentafel reißt es aber wieder ein wenig raus.

 

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Essen: 3,5 von 5
Ambiente: 3 von 5
Service/ Freundlichkeit: 4 von 5
Preis/Leistung: 3,5 von 5

 

Fazit: Solider Snack. Wer sich lieber vegan ernährt, ist hier gut aufgehoben.

 

Damm 32, 26135 Oldenburg, Öffnungszeiten: Montag und Dienstag geschlossen, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 18 Uhr