Gemütliches Nest im „Schwan“

Es war irgendwie Schicksal. Eigentlich wollten Anna und ich mal die „MachBar“, die Kantine der Arbeitsagentur, testen. Bis 14 Uhr gibt es hier Mittagstisch, hieß es im Internet. Pustekuchen. Um 13.30 Uhr waren die Türen verschlossen und die Gesichter lang. Wir schlenderten erstmal zurück am Stau – und plötzlich rissen die Wolken auf, und ein Sonnenstrahl traf ihn, den „Schwan“.

Na gut, ganz so spektakulär war es nicht, aber das Restaurant am Oldenburger Hafen erschien uns in dem Moment als wahre Erlösung (für unsere knurrenden Mägen). Und so war es dann auch: Kaum saßen wir (schön muckelig im Wintergarten), kam die wirklich freundliche Bedienung, und schon konnten wir uns aufs Mittagsbuffet (6,80 Euro p.P.) stürzen.

 

 

Die warme Fraktion:

Hackfleischstrudel („Zum Darniederknieen“, Anna), gebratene Champignons („Frisch, leicht karamellisiert, hätte ich gleich ein ganzes Kilo essen können“, GustOL), Pute in Rahmsauce („Leider ziemlich trockenes Fleisch“, beide), Linsen-Kartoffel-Eintopf („Herzhaft, lecker“, GustOL) und Tomatenreis („Solide, aber etwas fad“, beide) und Spätzle mit Gemüse („etwas labbrig, mit Soße ganz okay“, GustOL). Als Vorspeise gab es eine Blumenkohlcremesuppe („Gute Konsistenz, mild-würzig“, GustOL)

Die kalte Fraktion:

Diverse Salate („Der Karotten- und Krautsalat, ein Träumchen“, Anna; „Bohnen, Mais und geschnippeltes Gemüse in würzigem Dressing – so lockt man auch Männer an die Salatbar“, GustOL)

Der Nachtisch:

Milchreis mit roter Grütze („Absolute Kindheitserinnerung in der Kombination“, Anna), Kirschjoghurt („Cremig, kirschig, leicht künstlich, aber gut“, GustOL) und Griespudding („Passt!“, Anna). Nur der Schokopudding blieb da auf der Strecke. Mehr Geschmack wäre toll gewesen, und es schien so, als wollten sich die einzelnen Zutaten nicht so recht miteinander anfreunden, der Pudding war etwas flockig.

Am Ende hatten Anna und ich uns fast einmal durchs komplette Büfett gegessen. Satt und zufrieden lehnten wir uns zurück und hätten am liebsten den obersten Hosenknopf geöffnet. Weil wir so einen Kohldampf hatten, ist uns während des Schlemmens gar nicht aufgefallen, wie schön es hier eigentlich ist. Der Wintergarten ist tageslichtdurchflutet, und durch die große Glasfront blickt man direkt auf die Hafenpromenade. Das hat schon was. Familienfreundlich scheint es im „Schwan“ auch zuzugehen. Zumindest erblickten wir mehrere Hochstühle für Kleinkinder. Und zwischen allem spaziert aufmerksam eine freundliche Kellnerin, die sich auch mal Zeit für einen kleinen Plausch nimmt.

 

Essen: 3,5 (GustOL) bis 4 (Anna) von 5 Punkten

Ambiente: 4,5 von 5 Punkten

Service/Freundlichkeit: 4,5 von 5 Punkten

Preis/Leistung: 4,5 von 5 Punkten

 

Fazit: Im Schnitt gutes Essen so viel man will für 6,80 Euro, eine überaus freundliche Bedienung – das Ganze mit romantischem Blick auf den Hafen. Der „Schwan“ ist mittags empfehlenswert.

 

Stau 34, 26122 Oldenburg, Tel.: 0441/26189