Ist Oldenburgs neuer Peter Pane ein Hans in Grün?

Anna und ich waren richtig gespannt, was aus dem alten „Hans im Glück“ geworden ist. Der Betreiber und Franchise-Nehmer Paniceus hatte sich ja mit der „Hans im Glück“-Mutterfirma in München überworfen, den Vertrag gekündigt und zwölf Restaurants in Eigenregie übernommen. Unter dem neuen Namen „Peter Pane“ läuft der Edelburger-Laden jetzt auch in Oldenburg weiter.

„Merkst du einen Unterschied?“, fragt mich Anna, als wir bei schönem Wetter draußen Platz nehmen. „Ne!“, antworte ich knapp. Und als wir drinnen kurz reinschauen, fallen uns auch keine großen Änderungen auf. Okay, die Birkenstämme wurden abgeholzt und alles sieht ein wenig „entrümpelt“ und einfacher aus. Irgendwie auch schöner. Aber auf den Toiletten wird weiter aus den Lautsprechern ein Märchen erzählt. Diesmal das von Peter Pan.

Ein Unterschied fällt uns dann doch auf: Der Gästezuspruch ist längst nicht so märchenhaft wie beim Hans. Platz ist reichlich vorhanden. Auch die Musik ist nicht so laut. Irgendwie deutlich entspannter, als bei unserem Besuch im letzten Jahr. Bei den Angeboten scheint man aber auf Nummer sicher à la Hans zu gehen. Mittagsmenü = Burger plus 4,50 Euro für Kalt- und Heißgetränk, Pommes oder Salat und den Abschluss-Kaffee.

Die Bedienung ist freundlich, auskunftsfreudig und richtig auf Zack. Kurz nachdem wir sitzen, wird schon unsere Bestellung aufgenommen. Meine Wahl fällt auf den „Bernsteiner“ – den klassischen Burger mit Bernsteinkäse – und Pommes dazu (insgesamt 11,40 Euro). Anna mag es heute etwas kohlenhydratfreier und nimmt den brotlosen „Traumzeit“-Burger mit „Goldhähnchen“, Avocadoscheiben, jungem Spinat und Mango-Chili-Chutney. Dazu den Salat (insgesamt 12,30 Euro).

„Goldhähnchen?“, fragt Anna beim netten Kellner noch mal genauer nach. Ja, besser als Bio, weil komplett ohne „Zusatzstoffe“ und dafür mit Mais gefüttert, antwortet der. Deshalb auch der Name „Goldhähnchen“ – durch den Mais ist das Fleisch gelblicher als bei den anderen Tieren. Nach einem entsprechenden Hof wurde lange gesucht, bekommen wir weitererzählt. Schließlich ist man in Thüringen fündig geworden. Anna ist gespannt, ob man den Unterschied auch wirklich schmeckt.

Die Durstlöscher: Rhabarber-Minze links, Waldbeere rechts
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Zuerst landen die selbst gemachten „Durstlöscher“ auf dem Tisch. Die heißen wirklich so und erfüllen erstklassig ihren Zweck. Mein halber Liter besteht aus Waldbeer-Sirup und Wasser mit Kohlensäure. Süß, fruchtig, sprudelig mit einer leicht herben Note. Lecker! Anna scheint von ihrem Rhabarber-Minze-Eistee-Mix ebenfalls sehr angetan zu sein. Mal was anderes als der klassische Cola-&-Co.-Softdrink.

Über meinen Burger gibt es nicht viel zu meckern. Das von mir gewählte Sauerteigbrötchen (Alternativen: Vollkorn oder Brioche) ist fein-fluffig, das Fleisch hat eine schöne Konsistenz, der schmelzige Bernsteinkäse leicht herzhaft und für die frische Note sorgen Tomatenscheiben und rote Zwiebeln. An und für sich schon gut, gebe ich noch etwas von der hauseigenen Barbecue-Soße drauf. Nun fast perfekt. Die Pommes sind dick und relativ knusprig.

Bei Anna sehe ich eigentlich nur Salat auf dem Teller – Grün, wo man hinschaut. „Ne“, sagt sie. „Hier drunter, da ist es doch, das Goldhähnchen!“ Und schwupps landet das erste Stück im Mund und ja, sie zeigt den Daumen nach oben. Das Fleisch ist zart, saftig und schmeckt mit dem Chutney hervorragend. Allerdings übertüncht dieses auch den Eigengeschmack des Fleisches, weshalb sich nicht so viel darüber sagen lässt, wie Goldhähnchen eigentlich schmeckt. Der Salat ist frisch und knackig, der Spinat passt perfekt zum würzigen Fleisch. Das Brot vermisst Anna ganz und gar nicht. Geschafft hat sie ihren Teller eh nicht. Den Rest Salat packt der Kellner sofort für sie ein – den darf eine Kollegin nun genießen.

Am Ende sind wir zufrieden, aber irgendwie auch nicht überrascht. Der Peter ist wie der Hans – nur in grün. Eine gute Idee wurde lediglich minimal weiterentwickelt. Im Prinzip haben sich die Macher ins gemachte Konzept-Nest gelegt. Dagegen liegen selbst McDonalds und Burger King Welten auseinander.

 

 

Essen: 4 von 5
Service: 5 von 5
Ambiente: 4,5 von 5
Preis/Leistung: 4 von 5

 

Fazit: Bewährtes Hans-im-Glück-Konzept mit gutem Essen, gutem Ambiente und leicht gehobenen Preisen. Deshalb auch die bewährte Punkteverteilung.

 

Heiligengeistwall 10-13, 26122 Oldenburg, Tel.: 0441/950.729.19, Öffnungszeiten: Mo-So 11-02 Uhr