Lecker geht auch ohne Fleisch – Jedenfalls bei „Magdalena“

Im vergangenen August musste ich schwer schlucken. Nicht, weil verpfuschte Lebensmittel irgendeines Möchtegern-Kochs auf meinem Teller landeten – nein, das „Antwerpen Eetcafé“ in der Oldenburger Mottenstraße machte zu. Ein Ort, wo ich immer gerne aß – gerade deshalb, weil es Galettes, eine bretonische Spezialität, nirgendwo sonst in Oldenburg gab. Glaube ich zumindest.

Nun hat seit einigen Monaten das „Café Magdalena“ hier seinen Sitz – und ich bin sehr neugierig, ob es die Lücke in meinem Herzen, beziehungsweise meinen Geschmacksnerven schließen kann. Bei der Einrichtung hat sich schon etwas getan – und sie kommt sehr weiblich rüber, wenn man das in „Genderzeiten“ noch so schreiben darf. Jedenfalls hell, viel Pastell, schmuckvoller Zierrat – aber keinesfalls kitschig.

Aus diesen Mittagsangeboten konnten wir wählen.

 

Kollegin Ingrid Immerhungrig und ich sitzen grad, da schrecken wir auch schon wieder hoch. Direkt über unserem Kopf ertönt eine Kuckucksuhr mit voller Lautstärke. Etwas ungewöhnlich aber irgendwie auch cool. Von den vier angebotenen Mittagsspeisen wähle ich den Veggie-Burger mit Halloumi (6,50 Euro) und Ingrid die vegane Kürbissuppe (4,80). Fleisch sucht man hier übrigens vergebens. Alle Gerichte sind vegetarisch.

Der vegetarische Burger kommt auf dem ersten Blick etwas unscheinbar daher…

Bedient werden wir von einer sehr netten Frau. Sie erklärt uns einiges zu den Speisen und fragt auch zwischendurch immer wieder freundlich nach. Auch unser Essen landet nach sehr passablen 12 Minuten auf dem Tisch.

Von meinem vegetarischen Burger bin ich wirklich angetan. Als Fleischersatz dient hier eine Platte Halloumi. Das auch als Quietsch-Käse bezeichnete Milchprodukt lässt einen klassischen Burger-Pattie nicht vermissen. Als weitere Zutaten sind unter anderem noch Cheddar, Ruccola und eine Art Barbecue-Soße drauf. Alles harmoniert miteinander sehr gut und wirkt sehr frisch. Es ist wohl der beste vegetarische Burger, den ich je hatte.  Nun ja, sehr viele waren es aber auch nicht.

…punktet jedoch mit frischen Zutaten. Kleines Manko: Das Brötchen hätte einen Tick angeröstet sein können.

Auch Ingrid scheint er zu schmecken. „Da könnte man glatt Vegetarierin werden“, meint sie schmunzelnd, als sie von mir probiert. „Nur das Brötchen hätte einen Tick angeröstet sein können. Ist etwas weich. Dann wäre er perfekt.“ Stimmt tatsächlich. Nachdem ihre heiße Suppe etwas abgekühlt ist, fängt auch Frau Immerhungrig  mit dem Löffeln an. Hält aber schnell wieder inne. „Noch zu heiß?“, frage ich.

„Nee, die ist etwas fad – probier mal“, sagt Ingrid und schiebt den Suppenteller rüber. Und wieder liegt sie richtig. Wir würzen noch etwas mit Pfeffer und Salz nach – und jetzt schmeckt sie recht gut. Doch: Irgendwie fehlt noch der richtige Kick. Vielleicht hätte der Suppe ein Hauch Knoblauch oder eine geschmorte Zwiebel gutgetan.

Ingrids vegane Kürbissuppe schmeckt lecker – muss aber etwas nachgewürzt werden.

Eigentlich bestellen wir so gut wie nie einen Nachtisch. Aber weil uns bei kaltem Schietwetter nach etwas Süßem ist und die freundliche Kellnerin uns die Schokoladentarte ans Herz gelegt hat, können wir nicht nein sagen. Der Kuchen fließt zwar nicht in die Wertung ein, soll aber zumindest mit einem Wort erwähnt werden: Fantastisch! Wer Schokolade mag, wird diese Tarte lieben! Perfekte Konsistenz, frisch, schokoladig, nicht zu süß, vollmundig  und einfach lecker.

Außerhalb der Wertung aber unbedingt probieren: Die herrliche Schokoladentarte.

 

Essen: 4 von 5

Service/Freundlichkeit: 5 von 5

Ambiente: 4 von 5

Preis/Leistung: 4 von 5

Fazit: Fleischlos glücklich – Vegetarier können hier auf Nummer sicher gehen. Und: Süßmäuler sollten  hier unbedingt den Kuchen probieren.

 

Café Magdalena, Mottenstraße 19 b, 26122 Oldenburg, Telefon 0441/181 829 92, Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 10 bis 17.30 Uhr