Weihnachtsplätzchen: Jetzt backen die Onliner

Normalerweise mache ich mir ja aus Plätzchen so viel, wie Homer Simpson aus veganer Ernährung, aber zu Weihnachten sind die Spielregeln anders. Da dieses Jahr wieder das kollegiale Weihnachtsbacken bei Ingrid angesagt ist, denken Anna und ich daran, einen kleinen Wettbewerb draus zu machen. Backt uns eure Lieblingsplätzchen – und wir bewerten sie.

Die Kollegen haben sich dann auch auf den Deal eingelassen – und Ingrid hat als geübte Gastgeberin wieder alles tipptop vorbereitet. Nach und nach wird gerührt, geknetet, geraspelt und gehackt, dass die Schwarte kracht. Ich weiß nicht, ob alle Mengenangaben exakt eingehalten werden, denn schließlich wird bei ausgelassener Stimmung auch ordentlich Glühwein getrunken – während Elvis im Hintergrund aus der Musikbox seine Weihnachtslieder schmachtet. Nach und nach kommen die Ergebnisse auf den Tisch und Anna und ich sind ob des Talents unserer Kollegen wirklich überrascht. Auch wenn es das ein oder andere Missgeschick gab.

 

Die Nuss-Makronen

Eiweiße (2), Zucker (125 Gramm) und Prise Salz aufschlagen. Die gemahlenen Nüsse (250 Gramm) dazugeben.
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Als Erster geht Boris mit seinen Nussplätzchen an den Start. Die Teilchen sind zwar ohne Mehl gemacht (für alle Gluten-Paranoiker!), aber man vermisst es nicht. Stattdessen gibt es als Zutat Haselnüsse in allen Variationen. Gemahlen, gehackt und als Ganzes obendrauf. Die Konsistenz der Teilchen ist wunderbar fluffig. Sie zergehen regelrecht im Mund. Man könnte sie notfalls auch ohne Gebiss futtern. Die Krönung wäre, wenn sie noch einen leichten Schokoladenüberzug hätten – aber auch so sind sie richtig lecker. Leider hat Boris nicht so viele gemacht – und als ich mir noch ein paar für den Heimweg in die Dose packen will, klopft mir Josie auf die Finger. „Nicht so viele, Junge, das sind die letzten“, sagt sie mit schneidender Stimme, setzt danach aber wieder ihren liebsten Blick auf. Zuckerbrot und Peitsche – wer wird da nicht gefügig? – und so packe ich die fluffigen Teilchen wieder aus.

 

Die Oldenburger Shortsheeps (Shortbread)

250 Gramm Butter, 400 Gramm Mehl, zwei Päckchen Vanillezucker und 125 Gramm Zucker miteinander verrühren und zu einer Kugel formen. Eine Stunde mindestens in den Kühlschrank.
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Timo und Anna haben sich hier zusammengetan, da Timo durch seinen Dienst erst später dazustoßen konnte. Geeinigt wurde sich auf die englischen Shortbread, die eigentlich ganz einfach zuzubereiten sind, allerdings an diesem Tag irgendwie im Zeichen der Chaostheorie standen und somit eine ganz eigene Note erhielten. So viel darf ich an dieser Stelle schon mal verraten.

Aber lesen Sie selbst, was hinter den Kulissen geschah: Jürgen, das Chaos-Schaf

Die Plätzchen in Schäfchenform sind auf jeden Fall von einem ganz anderen Kaliber als die fluffigen Nuss-Makronen. Vor allem frisch sind sie eine knackige Überraschung. Die Teile sind anfangs so hart, dass selbst bei Omas Titan-Gebiss erhöhte Zerbröselgefahr bestehen würde. Der Geschmack ist allerdings erste Sahne. Einmal richtig eingespeichelt, entfaltet das Gebäck seine sanft-mehlige Süße. Außerdem: Nach ein paar Tagen lässt die Härte spürbar nach und die Plätzchen sind gut kaubar. Vielleicht ist diese Sorte mit einem Rotwein vergleichbar. Der muss auch ein wenig lagern, bis er gut ist.

 

Die Glühwein-Schnitten

Schokolade reiben oder klein hacken.
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Die zwei bis drei Zentimeter dicken Glühwein-Schnitten von Ingrid kann man eher im Bereich Kuchen einordnen (Nachtrag von Ingrid: Finde ich nicht, GustOL!). Trotzdem sind die Teilchen so handlich, dass man sie  wie Plätzchen Stück für Stück verputzen kann. Der Geschmack ist wohl von allen Teig-Kreationen der weihnachtlichste. Was wohl an der Glühwein-Zuckerguss-Glasur und dem ordentlichen Glühwein-Einsatz im Teig liegt. Sie sind sehr süß und nussig – ratzfatz landen sie durch ihre weiche Konsistenz im Magen. Aber: Bei der ganzen Butter und dem Zucker sowie Puderzucker, den Ingrid in den Teig gekloppt hat, haben die Schnitten die Energiedichte von angereichertem Uran. Und deshalb sind sie in Sekundenbruchteilen auch schon auf den Hüften. Gefühlt zumindest.

So, das war unser letzter Blogbeitrag für dieses Jahr. Wir wünschen allen treuen GustOL-Fans ein besinnliches Weihnachtsfest und einen feuchtfröhlichen Start in das neue Jahr. Wir freuen uns auf viele neue, spannende kulinarische Herausforderungen und können schon mal verraten: 2016 müssen Anna und GustOL dann auch mal selber ran an die Töpfe. In diesem Sinne: Prosit Neujahr!