Eigentlich könnte ich es ganz kurz machen und schreiben: Geht ins 6 Sinne. Büfett-Auswahl ohne Ende. Und auch noch super-lecker. 8,90 Euro. Zack, peng, bumm. Aber ein bisschen mehr sollte über eins der besten Mittagsbüfetts in Oldenburg doch verraten werden. Vor allem, weil ich das erste Mal mit einem mir vorher unbekannten GustOL-Fan unterwegs war.
David arbeitet bei der Stadt, hat sich schon so manchen Tipp von mir wohlwollend zu Herzen genommen und mehr Ahnung von Essen als ich. Gemeinsam ackern wir uns durch das schier endlose Angebot und stellen dabei die Dehnbarkeit unserer Mägen vor eine ernsthafte Belastungsprobe. Allein die Auswahl der Vorspeisen würde selbst Graf Zahl von Gewitter-Jubel zu Gewitter-Jubel treiben. Es sind einfach zu viele.
Wir beschränken uns auf das Nötigste und nehmen: getrocknete Tomaten, gebratene Cherrytomaten, gebratene Paprikascheiben und Auberginen, Datteln im Speckmantel, Mozzarella mit Balsamico, Carpaccio und eine Art Frischkäse, der in Panade frittiert wurde. „So eine Masse an Auswahl macht mich immer kritisch – kann so viel auch gut sein?“, sagt David und nimmt prüfend einen Bissen von der Dattel. Dies ist auch meine erste Wahl. Saftig, süß, herzhaft mit einem Hauch Exotik – perfekt. Auch die anderen Leckereien werden von uns ohne Beanstandung durchgewunken. Ein besonderer Tipp bleibt dabei der frittierte Käse. Für Freunde des Herzhaften einfach Pflichtprogramm.
Ein wenig rätseln müssen wir beim Carpaccio, der in schicken Extraschälchen am Büfett auf uns wartete. „Schmecke ich da etwa einen Hauch von Limette?“, frage ich David. „Hmmh, könnte sein…“, überlegt mein Co-Tester, „…auf jeden Fall etwas fruchtig-säuerlich angemacht. Hat aber was. Lecker!“
Die Hauptspeisen sind hier ebenfalls in Hülle und Fülle vorhanden. Rinderkotelett, Schweineschnitzel mit Champignonrahm, Sankt Petersfisch Gnocchi, Pasta, Elsässer Flammkuchen landen nach und nach auf unseren Tellern. Bei den Warmhalteboxen ist ja immer ein gewisser Überraschungsfaktor dabei. Man darf sich nicht von der Optik leiten lassen. „Schweineschnitzel und Rind sahen schon ein wenig traurig aus“, fängt David bedächtig an, „sind aber richtig gut. Besonders Schnitzel kriechen ja häufig labbrig und zäh zugleich aus diesen Silberboxen. Das hier ist aber außen knusprig und innen saftig.“ Ich schnappe mir das letzte Stück von seinem Teller. Stimmt genau!
Zum Nachtisch gibt es zwei Kuchen und mehrere Creme-Desserts zur Auswahl. Ich nehme den russischen Zupfkuchen und das Mousse au Chocolat. Gerade letzteres ist genial. Sehr fest, sehr cremig, sehr schokoladig. Obendrauf thront etwas, was wie Vanillesoße aussieht aber eine deutliche Karamellnote hat und weniger flüssig ist. Was für eine süße Sünde.
Das Personal im 6 Sinne ist trotz des gut gefüllten Ladens stets freundlich und präsent, macht aber nicht immer den sichersten Eindruck. Zweimal wird mein Stuhl leicht von einer Kellnerin angerempelt, was auch damit zu tun haben könnte, dass hier das Mobiliar sehr eng beieinander steht. Ein kleiner Wermutstropfen, denn sonst wirkt das Ambiente hier sehr schick und stimmig. Vor allem die würfelförmigen Ledersessel sind herrlich bequem und trotzdem kann man in ihnen gut essen.
Essen: 5 von 5 Punkten
Service/Freundlichkeit: 4,5 von 5 Punkten
Ambiente: 4,5 von 5 Punkten
Preis/Leistung: 5 von 5 PunktenFazit: Dieses Mittagsbüffet ist unsere absolute Empfehlung. Ein schickes Lokal mit einer schier endlosen Auswahl an guten Speisen.
6 Sinne Oldenburg, Ammerländer Heerstraße 250, 26129 Oldenburg, Telefon 0441/770 375 75, Mittagstisch von 12 bis 15 Uhr