Im „Captiva“: Für diesen Flammkuchen ist GustOL wenig Feuer und Flamme

Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Eine große Schwäche von mir – deshalb übernimmt das heute mal das Los – und fällt auf das „Captiva“ in der Oldenburger Fußgängerzone (Lange Straße 58). Mit an Bord ist heute wieder meine liebe Kollegin Ingrid Immerhungrig, die ich nie groß zum Testen überreden brauche, und deren Urteil ich immer wieder schätze.

Im „Captiva“ wird am Tresen bestellt und auch gleich bezahlt. Die freundliche Bedienung erklärt uns seelenruhig, was es für Speisen gibt und wie sie zusammengestellt werden. Vor allem Pfannkuchen und Flammkuchen gibt es hier in etlichen Varianten. Ich brauche nicht lange zu überlegen und entscheide mich für einen Flammkuchen (6,90 Euro) mit Speck und Zwiebeln und zum Garnieren gibt es noch Tomaten und Rucola obendrauf. Die Garnierung bekommt auch Ingrid auf ihren Pfannkuchen. Dazu gibt es noch Champignons und Mozzarella (7,85 Euro). Es dauert etwas mehr als 10 Minuten, da steht mein Gericht dampfend vor mir.

Auf den ersten Blick schaut der Flammkuchen ganz ordentlich aus.

Flammkuchen gehören zu meinen Lieblingsspeisen. Als ich noch im Rheinland lebte, habe ich mir immer einen in den Winzerwirtschaften zum Riesling bestellt. Am liebsten klassisch: Crème fraîche, Schinkenspeck und Zwiebeln oben drauf. Ein einfaches Gericht, bei dem man eigentlich nicht viel falsch machen kann. Dachte ich zumindest.

Leckere Flammkuchen-Rezepte von Muddiskochen finden Sie hier

Der äußerste Rand bei meinem im „Captiva“  ist ja noch schön knusprig, aber dann wird  die Angelegenheit langsam zäh.  In der Mitte scheint der Teig nicht viel Hitze abgekommen zu haben. Ich hebe ihn mit der Gabel an und bin wenig überrascht. „Schau mal, Ingrid, der ist von unten weiß, wie ein Brite vor dem Malle-Urlaub – null Bräune. Viel Flamme hat dieser Flammkuchen nicht gesehen.“ Sie probiert ein Stückchen und schaut wenig begeistert drein. „Da habe ich auch schon deutlich bessere gegessen. Irgendwie ist das Teil labbrig und vom Geschmack her, könnte es auch mehr Pfiff haben“, urteilt meine Kollegin.

Doch von unten scheint er wenig „Flamme“ abgekommen zu haben. Der Teig wirkt blass und es fehlt an Knusprigkeit.

„Dein Pfannkuchen sieht ja aus wie ne Pizza – und gefällt’s  dir auch?“, frage ich Ingrid, die nach dem ersten Bissen von ihrem Gericht wieder zufriedener aussieht. „Eigentlich ganz gut. Schmeckt so, als hätte meine Mutter ihn gemacht.“  „So gut?“, hake ich nach. Ingrid muss schmunzeln. „Nee, so normal. Gut, aber nicht überragend.“ Sie schiebt mir den Teller rüber und ich probiere selbst. Nun ja, die Zutaten wirken recht frisch, der Boden ist auch okay, könnte allerdings eine Spur herzhafter sein.

Ingrids Pfannkuchen ist da schon besser gelungen. Geschmacklich fehlt es hier aber auch etwas an Herzhaftigkeit.

Einen angenehmen Eindruck macht der Laden ja. Wirkt alles recht modern. Rustikale Elemente, wie die Mauerfragmente, wechseln sich mit schicken, wie die großen Glasvitrinen, ab. Abzug in der B-Note: Das Mobiliar steht doch recht eng beieinander, und das Treiben am Tresen direkt daneben mindert etwas die Gemütlichkeit.

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Essen: 3 von 5

Service/Freundlichkeit: 4 von 5

Ambiente: 3,5 von 5

Preis/Leistung: 3 von 5

Fazit: Angenehmer Laden mit freundlicher Bedienung, aber eher durchschnittlichem Essen

Captiva, Lange Str. 58, 26122 Oldenburg, Telefon 0441/936 539 19