Ist das neue „Sherpa“ besser als das alte „Akito“?

Mir wird wehmütig ums Herz, als ich die Stufen zum „Sherpa“ hochgehe. Vor knapp einem Jahr war hier noch der Asiate „Akito“ heimisch – und hier machte ich einen der letzten gemeinsamen Tests mit Anna, bevor sie in den Mutterschutz gegangen ist. Dass der Laden kurze Zeit später dichtmachen musste, hat bestimmt nicht an unserer Bewertung gelegen –  glaube ich zumindest.

An der Einrichtung hat sich so gut wie nichts getan. Der Laden ist immer noch stylisch schick, mit viel Holz und klaren Linien. Und wieder throne ich auf diesen gemütlichen Sesseln in Barhockerhöhe.  Heute ist zum ersten Mal mein lieber Kollege Carlo dabei. Er ist großer Sushi-Fan UND Vegetarier. Für ihn gibt es dann auch die große Herausforderung: „Sushi a la Chef ´veggie´“ (10,90 Euro). Mir ist eher nach etwas herzhafterem zumute. Weshalb ich zum „Gaen Gai ´Spicy´“ (8,90 Euro) greife.

Die Mittagskarte vom „Sherpa“

 

Es ist nicht viel los, und gute 10 Minuten später stehen unsere Menüs auf dem Tisch. In einer würzigen Rotes-Thai-Curry-Soße mit Kokosmilch schwimmen diverse Gemüse- und Hähnchenbruststücke. Das Fleisch ist weich und zart, aber auch eine klitzekleine Spur gummiartig. Wirklich gut sind Champignons, Paprika, Tomate, Broccoli und weitere Gemüsestücke: Nicht zerkocht, nicht zu roh und jeweils schön aromatisch. Hier schmeckt man die Qualität.

Ein leckeres Thai-Curry-Rezept finden Sie auch auf Muddiskochen.de

Insgesamt harmoniert alles gut miteinander – auch mit dem fluffigen, feinkörnigen Reis, der mit einem Hauch Zimt angemacht ist. Geschmacklich und von der Qualität her ist das reine Essen nicht viel anders oder besser als im Tan-Binh in der Burgstraße – nur dass es hier im „Sherpa“ doppelt so viel kostet, und etwas anders und vor allem feiner serviert wird.

Das „Gaen Gai ´Spicy´“ kommt bei GustOL gut an.

„Willst du mal mein Sushi probieren“, bietet mir Carlo ein Röllchen ein. Vielleicht hätte ich ihn warnen sollen, denn Sushi ist eine der wenigen Speisen, mit denen man mich jagen kann, wie einen Vampir mit Knoblauch. Ich zucke kurz zurück, lehne dankend ab – und erkläre Carlo meine Abneigung.

Meinem lieben Kollegen selbst scheint es aber zu schmecken. Er hat je acht Sushi mit Gurke und Avocado bekommen. „Der Reis ist fast einen Tick zu pappig und die Avocado könnte einen kleinen Tick frischer sein – das aber ist Meckern auf höchstem Niveau“, sagt er augenzwinkernd. Die „Algenbeilage“ – Carlo weiß bis heute nicht genau, was er da eigentlich verschlungen hat – mundet ihm richtig: „Schön salzig, knackig und frisch!“, frohlockt mein Begleiter. In Windeseile ist der Teller meines lieben Kollegen leer.  „Richtig satt bin ich jetzt aber nicht“, ergänzt er und sieht beinahe ein wenig enttäuscht aus.

Der Sushi-Teller (10,90 Euro) kommt frisch und lecker daher. Allerdings wundern wir uns über die 6 Euro für die 0,4l-Cola. Zusammen sind das fast 17 Euro – bisher Spitze.

 

Bei der Rechnung muss ich zweimal hingucken. Die 4 Euro für eine 0,4 Liter Apfelschorle sind ja noch okay. Aber die „große Cola“, die sich Carlo bestellt hat – und die laut Beleg  aus zwei Colas à 0,2 Liter besteht – schlägt doch glatt mit insgesamt 6 Euro zu Buche. Hammer! Trotzdem: Den Vergleich mit Vorgänger „Akito“ hat das „Sherpa“ gewonnen. Zwar knapp, aber das Mittagsangebot wirkt einfach wertiger.

 

Essen: 4 von 5

Service/Freundlichkeit: 4 von 5

Ambiente: 5 von 5

Preis/Leistung: 3,5 von 5

 

Fazit: Schicker Laden mit gutem Essen. Preislich leicht gehoben.

 

Sherpa Restaurant & Bar, Stau 1, 26122 Oldenburg, Telefon 0441/304 115 08, Mittagstisch von 12 bis 15 Uhr