Es muss nicht immer Steak sein

Einige Zeitgenossen mäkeln ja rum, dass ich auf meiner Zeichnung herzhaft in einen Burger beiße. „Fast-Food und Feinschmecker, passt das überhaupt zu zusammen?“, wurde ich da gefragt. Glauben Sie’s mir, Burger können mit guten Zutaten eine richtige Kunst sein – und auch richtig teuer. So einen erhoffte ich mir auch in der Steakhaus-Kette „Maredo“ – wenn auch für nicht so viel Geld. 7,80 Euro kostet als Mittagsangebot der „Maredo Barbecue Burger“ mit Schweinesteaks als Fleischeinlage und Pommes Frittes dazu. Meine heute extrem hungrige Kollegin Anna war das eine Nummer zu deftig. Sie bestellte für den gleichen Preis das Angebot: „Putengedöns mit Grünzeug“, übersetzt: Putenmedaillons mit Pfannengemüse.

Bevor unsere Gerichte kommen, serviert uns die überaus aufmerksame und freundliche Bedienung names Stephanie warmes Baguette mit Sour Cream als Starter. Anna kann sich in ihrem Heißhunger nicht zügeln und verputzt das gesamte Backwerk in einem Zug. Beim Hauptgericht selbst ging meine Kollegin wesentlich sinnlicher zu Werke. Das Putenfleisch ist aber auch wirklich ein Genuss: außen kross angegrillt, innen rosa und zart. Gar nicht so leicht bei dem doch sehr schnell trocken werdenden hellen Fleisch. Das Pfannengemüse ist ein Mix aus gelben und roten Paprika, Zwiebeln, Lauch, Pilzen und Zucchini. Knackig, aber ein wenig Gewürz, Sauce oder ähnliches hätte nicht geschadet. Und dann ist da noch eine Ofenkartoffel mit Sour Creme. Die erinnert Anna sofort an ihre Kindheit, in der sie oft mit Großeltern und Familie in Hamburg beim Block House essen war. Während die Großen ihr Steak aßen, manschten die Kleinen in ihrer Kartoffel rum. Ein Heidenspaß.

Warmes Baguette und Sour Dip als Starter.
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So, nun aber zum Steak-Burger. Ich weiß ja nicht, was die mit dem Fleisch gemacht haben, aber es war unglaublich weich. Diesen Burger kann man selbst im hohen Alter noch ohne Zähne essen. Belegt war er zusätzlich mit Barbecue-Sauce – leider etwas spärlich, einer Art Majonaise, roten Zwiebeln und Tomatenscheiben.

Geschmacklich war der Snack jetzt keine Offenbarung, aber eine deutliche Stufe über dem, was man sonst in klassischen Burgerketten aufs Plastik-Tablett bekommt. Ich hätte ihn mir aber etwas pikanter gewünscht. Die Fritten war sogar drei, ach watt, vier Klassen über dem was man in den anderen Läden bekommt. Fest wie Kreidestifte und richtig kross. Majo und Ketchup – wer‘s mag –  gibt es hier ohne Aufpreis dazu.
Während des Essens schauen wir uns immer wieder um. Eigentlich ist es hier von den warmen Farben und Hölzern her gemütlich, aber trotzdem wirkt alles ein wenig nüchtern und zweckmäßig. Irgendwas stört mich. Vielleicht liegt es auch an den Küchengeräuschen samt gelegentlichen Tellergeklapper, das man noch weit im Raum hören kann.

Beim Herausgehen werfen wir noch einen Blick auf die Salatbar. Hier kann man sich für 5,30 Euro den Teller randvoll schaufeln. Zig Töpfe und Schalen mit frischen Zutaten stehen bereit. Wenn Anna mal wieder auf einem Gesundheitstrip ist, weiß ich schon, wohin sie mich schleppen wird.

 

Essen: 4 von 5 Punkten
Ambiente: 3,5 von 5 Punkten
Service/Freundlichkeit: 4,5 von 5 Punkten
Preis/Leistung: 4 von 5 Punkten

 

Fazit: Es muss bei Maredo ja nicht immer Steak sein. Für faire 7,80 Euro bekommt man hier einen soliden, sattmachenden Mittagstisch, der trotzdem viel Eiweiß für die Mukkis bietet.

Lange Straße 76, 26122 Oldenburg, Tel.: 0441 9987717, www.maredo.de