Oldenburger Mittagstische: Schlemmen im „Mamma Mia“

... von außen in abendlicher Stimmung. Hier sitzen Anna und ich auch gern bei einem Gläschen Montepulciano.

Nach der Kantinen-Kulinarik der Nordwest Zeitung in der ersten Woche, habe ich nun beschlossen, mich in die Oldenburger Innenstadt zu wagen und die Mittagstische der doch zahlreichen Lokalitäten zu testen. Den Anfang macht „Mamma Mia“ in direkter Nachbarschaft zur Lambertikirche.

Immer hektisch, immer freundlich. Typisch italienisch eben. Das Mamma Mia am Markt 19 bezeichnet sich selbst als Oldenburgs „älteste, echt italienische Pizzeria“. Das kann man getrost so stehen lassen. Auch, dass hier mit viel Liebe und Leidenschaft gekocht und bedient wird. Kaum Platz genommen, kommt das Besteck von links und die Karte von rechts. Zackig muss es beim Mittagstisch gehen. Und schon stehen die Getränke auf dem Tisch. Während ich mich mit einem Wasser begnüge (2,40 Euro), wählt Anna eine Johannisbeerschorle (4,90 Euro). Das Tagesmenü beinhaltet heute eine Pizza nach Wahl mit Salat (6,50 Euro). Für Anna ist das natürlich nichts. Sie macht derzeit auf Low Carb und bestellt das Lunchmenü mit gebratenem Lachs und anstelle der Salzkartoffeln Salat (8,90 Euro). Frauen! Der Kellner quittiert den Extrawunsch mit einem leichten Stöhnen, erfüllt ihn aber.

Nur zehn Minuten nach der Bestellung kommt meine Pizza Inferno. Alle Achtung. Auf den ersten Blick denke ich: „Der Rand ist ja ganz schön breit“. Doch einmal reingebissen, verstummt der kleine Nörgler in mir.

So sah unser Essen im „Mamma Mia“ aus:

Groß, größer, Pizza alla “Mamma Mia”
Groß, größer, Pizza alla “Mamma Mia”
Runde Sache: Die Pizza Inferno im "Mamma Mia".
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Der Teig knackt knusprig zwischen meinen Zähnen, aber nur die erste Schicht. Der Rest ist angenehm weich und aromatisch – mit einer leichten Salznote. So liebe ich es. Die Zutaten – Salami, Zwiebeln, Peperoni, Käse und Tomatensoße – sind gut kombiniert und schmecken frisch. Ich habe das Gefühl, etwas Gesundes zu essen und kein „Fastfood“. Die Portionsgröße ist für richtige Kerle geeignet. Die Pizza ist zwar dünn – dafür macht es der stattliche Durchmesser wieder wett. Da gerät der Salat fast zur Nebensache – soll ja aber auch so sein.

Allerdings nicht für Anna. Die stürzt sich ausgehungert auf Karotten, Radieschen, Gurke, Rucola und Co. – ihr Fisch braucht noch ein bisschen. Doch das Warten lohnt sich wohl: Zufrieden brummt meine Kollegin beim ersten Bissen. Der Lachs ist außen kross angebraten, innen aber saftig und weich. Perfekt – und gerade bei dem schnell trocken werdenden Lachsfleisch eine Herausforderung.

Zum Ambiente lässt sich an diesem wunderschönen Tag nicht viel sagen: Wir sitzen draußen. Drinnen – das wissen wir von gemeinsamen abendlichen Blog-Besprechungen bei einem sehr empfehlenswerten, holzfassgereiften Glas Montepulciano D’Abruzzo (4,50 Euro) – herrscht aber eine gemütlich-warme Atmosphäre mit eng aneinander gestellten Tischen, die allerdings kaum vertrauliche Gespräche zulassen. Aber das braucht man unter Arbeitskollegen ja auch nicht. Noch nicht.

Essen: 4,5 von 5 Punkten

Service/Freundlichkeit: 4 von 5 Punkten

Ambiente: 4 von 5 Punkten

Preis/Leistung: 4 von 5 Punkten

 

Fazit: Preislich eher der gehobene Mittagstisch, aber die Qualität stimmt.

 

Mamma Mia, Markt 19, 26122 Oldenburg, Tel.: (04 41) 15 47 0, Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag von 11.30 bis 24 Uhr und Freitag und Samstag von 11.30 bis 1 Uhr , www.mamma-mia.de