Oktoberfest-Spezial: Fleischeslust bei Metzger Bartsch

Glaubens mir oda ned: Ich hatte die Wiesn-Grippe! Im Norden! Solidarisch miterkrankt sozusagen. Drei meiner Münchner Freunde liegen flach. Kein Wunder, sag ich noch, wenns ihr da immer mit eure Grapscher-Hände an den Hendl rumpflücken miaßts.

Doch siehe da: Die Streuwirkung der Tröpfcheninfektion entfaltet sich nicht nur in den eng besetzten Oktoberfest-Zelten enorm. Auch hier, an unserem Redaktionstisch werden fleißig Erreger hin- und hergetauscht. Nein, nicht so wie Sie jetzt denken. Aber durch die vielen Bildschirme sitzen wir doch recht eng zusammen – Schniefnase an Schniefnase quasi.

Also, jetzt aber wieder halbwegs genesen und gleich mit bayerischer Kost bei der Metzgerei Bartsch in der Bloherfelder Straße gestärkt. Leberkäse mit süßem Senf und Brötchen – pardon: Semmel.

Wie habe ich den vermisst! Und dann ist der Leberkäse auch noch selbst produziert in der Hauptfiliale in Ohmstede. Das schmeckt man bei jedem Bissen – auch, wenn die braune Kruste fehlt. Die werde hier im Norden nicht so gut angenommen, sagt der Chef. Macht nichts. Auch ohne mundet die Komposition für nur 2,20 Euro vortrefflich. Dazu eine Cola (1,20 Euro) und ich bin satt. Top!

Geschmacklich einwandfrei: Der Leberkäse.
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Anna hat sich für ein weniger bayerisches, dafür aber genauso leckeres Mahl entschieden: dem Sparmenü 2 für 5,90 Euro. Und das besteht aus einem Schnitzel mit Pommes und einem Getränk. Dazu bestellt sie „Zigeunersoße“ (0,60 Euro) und noch Majo (0,40 Euro) für die Fritten. Die Portion ist so gewaltig, dass sie schon nach der Hälfte anfängt zu stöhnen. „Das ist so lecker, aber ich krieg‘ das nie auf“, sagt sie tief Luft holend.

Obwohl ich schon satt bin, fange ich an zu helfen. Die Pommes, die ich ihr schon am Anfang stibitzt habe, waren kross und gut gesalzen – so wie es sein muss. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn die halbwarm, schlaff und ranzig sind. Das Schnitzel war zwar nicht gerade saftig, aber gut. Man merkt, dass hier ein echter Metzger am Werk war und es kein gleichförmiges Pressfleisch ist. Auch die Soße scheint frisch zu sein. Fruchtig und würzig, nicht zu viel Säure.

Die Bedienung erkundigt sich beim Servietten-Nachholen noch schnell, wie es geschmeckt hat – und freut sich sichtlich über das Lob. Nett! Hier fühlt man sich wohl. Auch wenn die Inneneinrichtung funktional ist – es ist schließlich ein Metzger und kein Restaurant. Hier steht das Essen im Mittelpunkt und das zieht anscheinend. Selbst um 13:45 Uhr  brummt es noch vor den warmen Speisen. Wir beobachten, dass sich viele ihre Mittagsmahlzeiten zum Abholen einpacken lassen.

Das Einzige was ein wenig irritiert, ist der Bezahlvorgang. Man bekommt bei der Bestellung einen Bon und muss den dann an einem Automaten bezahlen. Dann spuckt dieser  einen neuen Bon aus, mit dem man sein Essen abholt. Die Idee dahinter ist allerdings: Das Personal braucht kein Geld anzufassen – und das dient der Hygiene.

Die Auswahl, die man beim Metzger Bartsch hat, ist enorm. Neben fleischigen Imbiss-Klassikern gibt es auch andere Menüs und diverse Aufläufe, die aussehen, als wären sie bei Muttern gemacht – und wie ein Kollege bestätigt, auch kalt noch gut schmecken.

 

Essen: 4 von 5 Punkten

Service/Freundlichkeit:  4 von 5 Punkten

Ambiente: 3,5 von 5 Punkten

Preis/Leistung: 4,5 von 5 Punkten

 

Fazit: Preislich phänomenal, geschmacklich gut. Bodenständiger Mittagstisch, der satt macht und den man sich mehrmals in der Woche gönnen beziehungsweise leisten kann.

 

Bloherfelder Straße 1, 26129 Oldenburg, Telefon: 0441/776889, Öffnungszeiten: Mo bis Fr 6 bis 18 Uhr und Sa 6 bis 13 Uhr, www.bartscholdenburg.de